Der Weg zum Kloster Lluc ist um eine Attraktion reicher. Der Künstler Joan Bennàssar hat Skulpturen auf den Pfaden zu der bekannten Wallfahrtsstätte aufgestellt. Er nennt das Projekt „Refugien der Liebe und der Darbietung“. Seine Arbeiten bilden Menschen in Extremsituationen ab, die Zuflucht vor Gefahren suchen. Dabei gehe es um Emotionen wie Angst, Zweifel oder Verwirrung, erklärt der Künstler. Aber auch konkrete Bedrohungen wie Hunger oder Covid-19 sollen dargestellt werden. Die Skulpturen sind dabei nicht nur am Wegesrand zu entdecken, sondern beispielsweise auch vor der Pfarrkirche von Selva. Auf der gesamten Strecke zum Kloster sollen Wanderer immer wieder auf die künstlerischen Arbeiten stoßen.
Der Künstler möchte Hoffnung schenken
Bennàssar versteht seine aktuelle Arbeit als Fortsetzung seines vorherigen Projekts „Menschliche Gründe“. Hier ging es im Schwerpunkt darum, dass Kunst als Anker dienen kann, wenn die Zeiten schwierig sind und sich Unsicherheit ausbreitet. Jetzt möchte er Kunst als Hoffnungsspender verstanden wissen. Es gehe darum, die „Argumente wiederzuentdecken“, die es den Menschen erlaubten, „das Leben zu feiern“ und „den Mut der Hoffnung zu kultivieren“, schildert Bennàssar.
Wer auf Mallorca weilt und sich selbst ein Bild davon machen möchte, ob dieses Ziel erreicht werden kann, hat hierzu noch bis Ende Dezember 2021 Zeit. In einem solchen Fall lohnt sich nicht nur ein Besuch des Weges zum Kloster Lluc. Bennàssar bietet für den identischen Zeitraum eine Ausstellung im Kunstzentrum Sa Quartera in Inca an. Diese umfasst zehn große Gemälde. Darunter sind einige Werke aus vergangenen Projekten Bennàssars, aber auch neue Arbeiten. Die neuen Gemälde zeigen beispielsweise junge Menschen, die vor einer unklaren Zukunft stehen. Ende Juli 2021 erscheint zudem ein Buch, das über das Projekt informiert und alle Arbeiten abbildet.